JUSO fordert die Abschaffung des heutigen Einbürgerungssystems

15.07.2023

Aktivist*innen der JUSO Kanton Zürich stellten am vergangenen Samstag auf dem Helvetiaplatz einen goldenen Schweizerpass aus. Sie forderten damit die Abschaffung des heutigen willkürlichen Einbürgerungsverfahrens und politische Rechte für alle.

Im Rahmen des Nationalratswahlkampfes stellten Aktivist*innen der JUSO Kanton Zürich am Samstag, 15.07 einen goldenen Schweizerpass auf dem Helvetiaplatz aus. Mit dieser Aktion machten sie auf die bestehenden Hürden bei der Einbürgerung aufmerksam.

Um diese Hindernisse den Passant*innen fassbarer zu vermitteln, stellten sie ihnen beispielhafte Einbürgerungsfragen, welche eine Person auf dem Weg zur Einbürgerung zu beantworten hat. Viele der Fragen waren für die Schweizer*innen durchaus auch eine Herausforderung.

Jährlich versuchen nur knapp 1,5% der in der Schweiz lebenden Migrant*innen sich einbürgern zu lassen. Warum das? „Die Schweiz hat ein äusserst restriktives und teures Einbürgerungsverfahren, welches zudem äusserst subjektiv und diskriminierend ist. Im europäischen Vergleich hat die Schweiz das zweitstrengste Einbürgerungsregime. “ sagt Eda Akdemir, von der JUSO Kanton Zürich.

So werden für eine Einbürgerung auf kantonaler Ebene bis zu 2000.- verlangt, dazu kommen die Kosten für diverse Registerauszüge, Wohnsitzbestätigung und weitere allfällige Dokumente. Das bedeutet für Menschen mit Tieflöhnen, dass sie einen ganzen Monatslohn für die Einbürgerung aufbringen müssten, was schlicht unmöglich ist, mit dem zeigt sich, dass die Einbürgerung nur für privilegierte Menschen zugänglich ist und viele gar keine Chance haben, diese überhaupt anzugehen. „Personen, welche mehr als 5 Jahre in der Schweiz leben und Kinder, die hier geboren wurde, sollen automatisch die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten“ fordert Selay Gürsoy von der JUSO Kanton Zürich

Stand heute kann ein Viertel der volljährigen Schweizer Bevölkerung nicht an Abstimmungen und Wahlen teilnehmen. Florine Mitondo, ebenfalls Kandidatin der JUSO sagt: „Diese Umstände widersprechen einer direkten Demokratie, welche die Meinung von allen Personen und Bevölkerungsgruppen mit einbeziehen muss.“ . Deshalb fordert die JUSO Kanton Zürich: Menschen, welche ihren Wohnsitz seit einem Jahr in der Schweiz haben, sollen das Stimm- und Wahlrecht erhalten.